Zunächst starteten die Überlinger trotz wechselnder Windbedingungen und Regen mit extremer Stärke in den Wettkampf: „In den ersten zwei Tagen waren wir schon in einem unglaublichen Flow und segelten fast ausschließlich erste und zweite Plätze!“ berichtet Sven Hessberger, „Aber wir wussten natürlich, dass sich das Blatt im Segelsport auch schnell wenden kann und wollten uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen.“ Das wäre auch nicht möglich gewesen, denn der ÅSS stand dank ähnlicher Performance nach 2 Tagen punktgleich auf Platz Zwei.
Am Montag war der Siegeszug dann auch erstmal beendet: Die Crew des SMCÜ erlebte einen Tag voller Herausforderungen geprägt von schwierigen Windmustern. „Leider haben wir unseren Rhythmus bei dem Wind nicht gefunden“, so Dominic Fritze, Taktiker des SMCÜ. Dies führte dazu, dass sie in den Rennen einige Plätze einbüßten. Mit der Serie 2, 5, 6, 4, 2 lagen sie nun auf dem Gesamtrang 3 der Sailing Champions League. „Das sind die Rennen bei denen es umso mehr darauf ankommt, dran zu bleiben und sich auch mal ins Mittelfeld zurückzukämpfen“ kommentierte Steuermann Michael Zittlau.
Dass dies sich lohnte, zeigte der nächste und letzte Tag der Sailing Champions League: Trotz eines schlechten Tagesstartes und Pech bei einer Juryentscheidung konnte sich der SMCÜ für die Finalrennen der besten vier qualifizieren. Hier gilt: Welches Team zuerst zwei Siege einfährt, gewinnt die Sailing Champions League. Der Gewinn der Qualifikationsserie zählt dabei schon als ein Sieg, sodass der ASS aus Finnland nur noch einen weiteren Sieg benötigte. Mit frischem Elan segelte das Team des SMCÜ einen ersten Platz im ersten der Finalrennen und der Titel kam plötzlich in greifbare Nähe, denn es fehlte nur noch ein weiterer Sieg. Die letzten beiden Rennen entschied dann jedoch zunächst der Yacht Club Gdańsk und dann der Åländska Segelsällskapet für sich, womit letzterer Meister wurde. Trotz der Niederlage im Finale konnte sich der SMCÜ letztendlich den 2. Platz bei der Sailing Champions League sichern. „Die Finnen haben verdient gewonnen, da sie einfach extrem stark gesegelt sind. Wir können sehr zufrieden mit unserer Leistung sein und freuen uns, als Vize-Champions an den Bodensee zurückzukehren.“ resümiert Michael Zittlau. Die Sieger kamen vom Åländska Segelsällskapet aus Finnland und der Yacht Club Gdansk aus Polen belegte den dritten Platz.