Bereits zum zweiten Mal segelte das Feld der Segel-Bundesliga dieses Jahr in der Kieler Innenförde. An der bekannten “Kiellinie” war wieder viel los und so konnten zahlreiche Zuschauer an Land die Rennen live verfolgen.
Der erste Tag war geprägt von langem Warten an Land, da nur ein laues Lüftchen wehte. Das Team vom SMCÜ konnte bei seinem einzigen Rennen des Tages direkt einen ersten Platz erkämpfen und startete so perfekt in den Spieltag.
Samstags konnten dann viele Rennen gesegelt werden und das Team vom SMCÜ fuhr mit zwei ersten und zwei zweiten Plätzen in die Tabellenspitze und führte zwischenzeitlich sogar die Wertung an. Nur ein Penalty im letzten Rennen des Tages verhinderte einen fast perfekten Tag. “Das war ein hartes Stück Arbeit, die Rennen waren bis zum Schluss immer offen und wir konnten durch einige gute Taktik-Entscheidungen uns ganz vorne platzieren”, sagt Niko, der zusammen mit Jann die Windfelder beobachtete und auch zwischen den Rennen die Trackerdaten analysierte.
Sonntags kam der Wind aus einer neuen Windrichtung mit vielen Winddrehern und Böen, welche dem Team einen schwierigen Start in den Tag bescherte. “Wir suchten zu sehr nach perfekten Entscheidungen auf dem Rennkurs und verloren daher anfangs kurz unsere Leichtigkeit”, so Michael. Die kurzen, knackigen Böen waren entscheidend, aber sehr schwer zu antizipieren. So stellte das Team die Kommunikation etwas um und es wurde mehr nach Bauchgefühl gesegelt. Mit großem Einsatz (blutige Hand bei Jann) steigerte sich das Team in den letzten Rennen. Insbesondere Bundesliga-Veteran Alex brachte aufgrund seiner großen Liga-Erfahrung die notwendige Ruhe in das Schiff.
Der Höhepunkt war das letzte Rennen. Kurz vor dem Start antizipierte das Team eine dicke Links-Drehung und fuhr mit vollem Speed Richtung Pin-End. Zum Start wendeten alle Boote auf Steuerbord und es ging im Speed-Duell schon Richtung Luvtonne. Der SMCÜ führte und verteidigte auch die Vorwind knapp. Auf der zweiten Kreuz schob sich das Feld bei wildem Windmuster zusammen und rundete eng beieinander die Luvtonne. Das SMCÜ-Team auf Platz 3 liegend traf den perfekten Moment der ersten Halse und konnte mit hohem Bootsspeed und einem guten letzten Manöver auf der Ziellinie noch das führende Team abfangen und holte sich daher zum Abschluss nochmal einen Rennsieg und fuhr damit denkbar knapp auf das Podium.
Gewonnen hat den vierten Spieltag in Kiel das Team vom Norddeutschen Regatta Verein, punktgleich vor dem Mühlenberger Segel-Club.
Mit den beiden guten Ergebnissen aus Kiel konnten wir uns in der Saisontabelle auf Platz 5 vorschieben.
Text von Michael Zittlau & Dominik Winter